AURICH.TV ist das Internet-Fernsehen der Auricher Nachrichten. Wir berichten von “vor Ort” über das Geschehen in der Stadt. Mit Interviews, Videoclips sowie Filmberichten aus Politik, Wirtschaft und Kultur vom urbanen Leben im Herzen Ostfrieslands. Besuchen auch Sie unseren youtube-Kanal.
Bericht
Neuer Alt-Aurich Film
Ab November auch als DVD erhältlich
Aurich. Was als reiner Filmabend geplant war, begann mit einem politischen Statement. Als Stefan Dunkmann, Autor und Macher des neuen Aurich-Films, den neuen Streifen über die Kreisstadt anmoderierte, nutzte er die Gunst der Stunde, um ein Votum für den Erhalt des Auricher Weihnachtszaubers in der jetzigen Form bei den 450 Gästen abzufragen. Die Zuschauer reagierten mit kräftigem Applaus, was durchaus so zu bewerten ist, dass ein Großteil die diskutierten Einsparungen hinsichtlich des Weihnachtszaubers ablehnen .
Dunkmann hatte in seiner Einleitung zunächst den 89-jährigen Altbürgermeister Andreas Lengert im Publikum begrüßt und dann gesagt, dass ihm bei der Betrachtung des Materials für den Alt-Aurich-Film viele Dinge und Veranstaltungen aufgefallen seien, die man früher mit viel Arbeit und Ideenreichtum aufgebaut habe und die nun durch „undurchdachte, oberflächliche Sparkonzepte” wieder zerstört würden.
Auricher Politik-Geschichte
Um ein Beispiel zu nennen, griff der Filmemacher erneut auf den zu Beginn erwähnten Weihnachtszauber zurück. „Wenn der wirklich 280 000 Euro kostet, dann ist das zu viel. Aber schauen sie sich doch die Zahl einmal genau an. Jede Glühlampe, die vor Weihnachten in den Ortsteilen vom Bauhof aufgehängt wird, jede Verwaltungsleistung, jede Stadtmarketingleistung und, und, und wird in Geld ausgedrückt”, referierte Dunkmann leidenschaftlich.
Und transparent sei dies seitens der Stadt keinesfalls. „Wer weiß, was da drin ist?”, warf der Autor in den Raum. Es sei zudem völlig unverständlich, dass die Politik in den vergangenen Jahren die Kosten für Weihnachtsbeleuchtung, vor allem in den Ortsteilen, massiv erhöht habe und nun auf dem Marktplatz das Licht ausschalten wolle. Die Besucher in der Stadthalle reagierten erneut mit Applaus auf die Ausführungen Dunkmanns.
Einschneidende Veränderungen werden sichtbar
Nach dem kurzen Exkurs in Sachen Stadtpolitik ging es für zwei Stunden auf eine muntere Zeitreise durch das alte Aurich. Zahlreich waren die nachdenklichen Gesichter auch jüngerer Zuschauer, die durch den Film die Möglichkeit erhielten, viele Zusammenhänge von Entwicklungen in den vergangenen Jahrzehnten zu verstehen. Den älteren Besuchern in der Stadthalle wurde beispielsweise bei den Filmaufnahmen über den Abriss des Mühlenwalls oder des Sethestiftes wehmütig ums Herz. Doch die Entwicklung Aurichs in den 1960er und 1970er Jahren machten viele einschneidende Veränderungen notwendig, wie der Film eindrucksvoll darlegte.
Geschichte die es nicht in Büchern gibt
Aufgelockert wurde „Rund um den Lambertiturm — Aurich in bewegenden Bildern”, wie der Titel des Films lautet, von Gesprächen mit Zeitzeugen. Die Ur-Auricher Heini Langhoff, Hermann Mennenga, Manfred Kurzbach und Johann Stromann standen den Filmemachern Dunkmann und Jürgen Wieckmann Rede und Antwort. Sie erzählten die Geschichten, die in keinem Buch nachzulesen sind.
Der Film erfährt nun nach der ersten öffentlichen Vorführung noch eine weitere Überarbeitung, denn die Zuschauer hatten nach der Vorstellung die Gelegenheit, Wünsche und Anregungen abzugeben, von denen die Filmemacher einige berücksichtigen wollen.
Ab Anfang Oktober soll es die DVD zum Film auch im KundenCenter beim Heimatblatt in Aurich zu kaufen geben. hip